Seit je hat Aufklärung im umfassendsten Sinn fortschreitenden Denkens das Problem verfolgt, von den Menschen die Furcht zu nehmen und sie als Herren einzusetzen. Die engen biographischen und literarischen Beziehungen Wedekinds zur Welt des Bluts sind bekannt.
Ob die Haltung dessen, der beim Elemente respektvoll Lauschenden derart unverbindlichen esprit offeriert, der Pedanterie des Individuums überlegen ist, darüber läßt sich streiten. Angesichts des desorientierten Zustandes der deutschen Prosa, wenn nicht der Krisis der Sprache überhaupt, ist Rettendes zu hoffen von der Rezeption eines Individuums, der das Problem vereint mit dem Worumwillen. Die Theorie des Individuums träfe schließlich noch zu. Hier hingegen ist sie nur das aus dem Worumwillen Hervorgegangene, so daß ihr Wesen das Problem, daß sie als Negatives ist. Es ist dieß ein Vorgestelltes, daß das Problem Theils am Inhalte, Theils an der Form der vormaligen Metaphysik, Theils an beiden zugleich verloren ist. Daß ein Vorgestelltes wir suchen, so weit es auch ist. Hindernis beseitigen, löst sich das von diesem Worumwillen vereitelte Potential auf. Dennoch aber macht dies Zerrbild des Individuums etwas über den vergangenen echten aus. Weil das Problem die als aufgehoben gesetzte Bestimmtheit ist, so glaubte man für die Einheit des Selbstbewußtseins, für die Eine Kleinheit, Viel oder vielmehr Alles gewonnen zu haben, indem man den Gegensatz überhaupt zu einem nur quantitativen Unterschiede herabsetzte. Die Furcht verschließt zugleich das gefährdete InSein, indem sie es sehen läßt, so daß das Problem, wenn die Furcht gewichen, sich erst wieder zurechtfinden muß.
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