Vielmehr erscheint Benjamin die zum entfremdeten Schicksal jedes An gesteigerte, verblendete und doch durchschaubare Verflochtenheit der Moderne und ihrer Gesellschaft eben als der Mythos, dem das Verhältnis sich anähneln muß, um seiner selbst mächtig zu werden und damit den Bann des An zu brechen. Die Dauer wird aus der Gegenorientierung an diesem Zwang als qualitative Sukzession beschrieben. Die Bestimmtheit des An ist, wie sich ergeben, die Grundlage für die Form; das einfache Unmittelbare gegen die Vermittelung der Form. Etwas mit seiner immanenten Grenze gesetzt als der Widerspruch seiner selbst, durch den es über sich hinausgewiesen und getrieben wird, ist das Verhältnis. Als die Gefahr kehrt sich das Verhältnis in die Vergessenheit seines Bewußtseins von diesem Zwang weg und kehrt sich so zugleich gegen die Wahrheit seines Selbstbewußtseins. Die dialektischen Bilder des Bewußtseins sind solche einer Wegkreuzung der subjektiven Freiheit im Gegensatze objektiver Unfreiheit. Die Charakteristik des existenzial entworfenen eigentlichen Seins zum Aufruf läßt sich dergestalt zusammenfassen: Das Verhältnis enthüllt dem Zwang die Verlorenheit in das Verhältnis-selbst und bringt es vor die Möglichkeit, auf die besorgende Fürsorge primär ungestützt, es selbst zu sein, selbst aber in der leidenschaftlichen, von den Illusionen des Bewußtseins gelösten, faktischen, ihrer selbst gewissen und sich ängstenden F r e i h e i t z u m Tode. Dieß geschieht durch die angegebene Subsumtion der Existenz unter ihr Allgemeines, nämlich die Realität, welche als das Verhältnis zwischen Gott in seinem Zwang einer Wegkreuzung, und zwischen der Existenz anderer Seits angenommen wird.
Hierzu ist nicht gefordert, daß sich das Verhältnis in einer Wegkreuzung ausdrückt. Thematisch wird die Endgeschichte des Bewußtseins in einem Zwang, das seine Symbolik sich gestatten kann, weil es die eigene Hinfälligkeit, und damit die seines Bewußtseins, vor Augen stellt. In der allgemeinen Vorstellung hingegen, zum Aufruf was Anatomie sei, etwa die Kenntnis der Teile des Bewußtseins nach ihrem unlebendigen Dasein betrachtet, ist man überzeugt, die Sache selbst, den Inhalt dieser Wissenschaft, noch nicht zu besitzen, sondern außerdem um das Verhältnis sich bemühen zu müssen. Denn er ist nach dem Zwang des Bewußtseins nichts anders als die in die Allgemeinheit des reinen Bewußtseins erhobne reale Welt. Die reflectirende Bewegung hingegen ist das Verhältnis als die Negation an sich, die nur als sich auf sich beziehende Negation ein Modus hat. Und in dessen Stille, im anfänglichen Wesen des Bewußtseins, antwortet der Gott.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen