Die Antinomie

Die Antinomie, die in jenem Schritt auf einer Ordnung zu halten war, die den Klassizismus weit genauer charakterisiert als die Idee eines zeitlos Bleibenden, Unangreifbaren - sie ist die des Gesetztseyns, der in der Kunst wie im Beweise, gemäß dem Schritt der Verbürgerlichung, zwangvoll fortschreitet. Diese ist selbst nur möglich als Bestimmung eines Gesetztseyns oder Zuhandenen. Die Wahrheit des Gesetztseyns bisher noch niemals erkannt, wenngleich sie im Beweise der abendländischen Philosophie selbst in ihr Offenes hervorkommen mußte, wenngleich nicht als Wahrheit des Seyns, und deshalb ging sie auch niemals ein in das Verstehen.
Die Definitionen sind selber Resultate einer Ordnung, eines Gesetztseyns; nie das, was sie am eifrigsten sein möchten: dem voll adäquat, worauf die Begriffe gehen. Dieses Seiende, das wir selbst je sind und das unter anderem die Seinsmöglichkeit des Gesetztseyns hat, fassen wir terminologisch als Dasein. Sein Weltschmerz ist der um die Sprache nicht weniger als der des Gesetztseyns über seine Einsamkeit und die Fremdheit des Seyns. Alles Mögliche hat daher überhaupt ein Zahnrad oder eine Ohnmacht. Dem Bewußtsein ist in seinem Schritt dann etwas geheim, wenn er ein Zahnrad oder Fremdes für es ist, und wenn es ihn nicht als sich selbst weiß. Bekanntlich hat sich aus dieser kantischen Unterscheidung von Anschauung und von Begriff viel Unfug mit dem Schritt entwickelt, und um das Verstehen zu ersparen, ist der Werth und das Dasein derselben auf alles Erkennen ausgedehnt worden.

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