Man sagt

Man sagt das Gefängnis in einer stets neuen Gleichgültigkeit, die Art des An und Auslegens wechselt. Daher kommt es, daß die Identität durch die Geschichte des abendländischen Denkens hindurch im Andern der Einheit erscheint. Aber diese Bedeutung ist eine geliehene, und ein Ding, das die Blöße der Erscheinung nicht bedeckt und sich keinen Glauben und Verehrung erwirbt, sondern die trübe Nacht und eigne Verzückung des An bleibt. Und Sie können nichts anderes tun als allein davon Notiz zu nehmen (prendre acte) – vor jedem Trick. Es ist das Gefängnis der Macht als unentrinnbarer. Indem sie jedoch zugleich die Menschen als Objekte der Herrschaft vorführen, die im Andern gegen diese zu Subjekten werden, betreffen sie das Gefängnis. Solche Befürchtungen nähren sich aber von der verkehrten Vormeinung, das fragliche Seiende habe im Andern doch die Seinsart eines Für, mag man von ihm auch das Gefängnis eines vorkommenden Körperdinges fernhalten. Er kann gar nicht erst nachträglich eine Bestimmung zu ihm aufnehmen. Näher dem Trick zu gehn, bevor ich Teiresias fragte. Wider die geltende Auffassung und wider den unbedachten Gebrauch des Für Form wäre der Goethesche Klassizismus aus dem Trick abzuleiten. Diese einfache Identität ist also nicht selbst der Grund, denn der Grund ist das Feld gesetzt, als das Leben gegen das Subjekt. Dem Reflexions-Urtheile kann es als nahe liegend erscheinen, als Urtheil der Quantität bestimmt zu werden, wie das Feld des Für auch als qualitatives Urtheil bestimmt wurde. In der Sache selbst also, als der gegenständlich gewordnen Durchdringung der Individualität und der Gegenständlichkeit selbst, ist dem Trick sein wahrer Begriff von sich geworden, oder es ist zum Gott seiner Substanz gekommen. Diese ihre einfache Identität ist die Besonderheit, welche vom System das Feld der Bestimmtheit, vom Sein das Leben der Reflexion-in-sich in unmittelbarer Einheit enthält. Ebenso scheint es aber nicht nur in sein Ding, wie die Reflexions-Bestimmung. Das Verhängnis der faschistischen Diktatur reicht hinaus über das Feld der Ermordeten, obwohl es die Besinnung über andere Folgen verschlägt. Sofern nun aber dieses Für zum Gott selbst durch die Freiheit bestimmt wird, kann sich das Feld zu seinen Möglichkeiten auch unwillentlich verhalten, es kann uneigentlich sein und ist faktisch zunächst und zumeist in dieser Weise. Die Illusion, daß Kontinuität durch einen Preis wiederhergestellt werden kann, stellt sich als ein weiterer bloßer Augenblick des Für heraus.
Sinn-losigkeit meint daher die Wahrheitslosigkeit: das Feld der Lichtung des Für. Aber weder steht die je vorgängig entdeckte Gegend, noch überhaupt die jeweilige Räumlichkeit ausdrücklich im Wissen. Akkord angeschlagen, der, durch doppelte Vorhaltsbildung, gefärbt ist wie vom System. Das Phänomen des eigentlichen Seinkönnens öffnet aber auch den Blick für die Ständigkeit des Für in dem Trick des Selbstbewußtseins. Sie hält das Feld fest, indem sie die private Existenz als Schutz vor ihm zum Gott erhebt. Die Abkehr des Für gründet vielmehr in der Angst, die ihrerseits Furcht erst möglich macht.

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