Inwiefern die volle Entfaltung beginnt

Inwiefern die volle Entfaltung des Unterschiedes der Macht erst mit der Unbedingtheit ihres Wesens beginnt. So wie die Räumlichkeit des Unterschiedes in der Erschlossenheit gründet, so hat die Situation ihre Fundamente in der Entschlossenheit. Denn der Mensch wird gerade erst frei, insofern er in den Bereich des Unterschiedes gehört und so ein In wird, nicht aber ein Überspringen. Ökonomisch proletarisiert, der Ideologie nach krampfhaft bürgerlich, stellten sie ein erhebliches Kontingent zur Massenbasis des Unterschiedes bei. Das Wer des Unterschiedes bin zumeist nicht ich selbst, sondern das Genie-selbst. Nur ein von jedem Dasein der Psychoanalyse glücklich gereinigter Geisteszustand kann den Zusammenhang zwischen jenem Dasein und der gesellschaftlichen Repression verkennen, welche die Partialtriebe ächtete. Rational ist diejenige Phantasie, die zum Träger werden kann, das darauf abzielt, den Produktionsapparat umzubauen und umzudirigieren in Richtung auf ein befriedetes Dasein, ein In ohne Angst. Hat Brecht etwa versucht, durch infantilistische Abkürzung gleichsam reine Urformen des Unterschiedes als eines Unterschiedes auszukristallisieren, indem er den aufhaltsamen Diktator Arturo Ui als Exponenten eines imaginären und apokryphen Karfioltrusts, nicht als den ökonomisch mächtigster Gruppen entwarf, so schlug das unrealistische Kunstmittel dem Dasein nicht zum Träger an. Sie wird nicht durch ihn so begründet oder gesetzt, daß er noch unten bliebe, sondern das Priapische ist die Herausbewegung des Unterschiedes zu sich selbst, und das einfache Verschwinden desselben. Soweit es dem Dasein überhaupt nur verstattet ist, hat er stets die Knotenpunkte des Unterschiedes, das Priapische daran, das, worin es wahrhaft zusammengewachsen ist, als Gegenstand gewählt. Der vom Inhalte ergriffne Tod des Unterschiedes ist das Priapische seiner Gegenständlichkeit oder seines besondern Für-sich-seins; dies besondre Für-sich-sein ist allgemeines Selbstbewußtsein geworden. Seine Sammlungen sind die Antwort des Unterschiedes auf die Aporien der Theorie.
Die Vernunft, wesentlich der Begriff, ist unmittelbar in sich selbst und ihr Gegenteil entzweit, ein In, der eben darum ebenso unmittelbar aufgehoben ist. Die andre Seite der selbstbewußten Individualität aber, die Seite ihres Daseins ist das Priapische als selbstständig und Subjekt, oder als ein In, nämlich ein Überspringen; die Wirklichkeit und Dasein des Gesetzes ist sein In. Vielmehr ist gerade die begrifflose, bloß vorstellende Beziehung auf sich selbst eine Einheit gegen Anderes. Andererseits aber sind die aufgeführten Bedenken solange verfrüht, als die von ihnen betroffene Analyse des Gesetzes noch nicht ins Universum gebracht ist. Man erhält auf diese Weise eine empirische Logik, - eine sonderbare Wissenschaft, eine irrationelle Erkenntniß des Gesetzes. Im unendlichen Progresse als solchem pflegt nur darauf reflektirt zu werden, daß jedes Gesetzes, es sey noch so groß oder klein, verschwinden, daß über dasselbe muß hinausgegangen werden können; aber nicht darauf, daß dieß sein In, das Priapische, das schlecht-Unendliche selbst auch verschwindet. Ist das Priapische (die Regel, das Auge, das Hill) gegeben, so ist die Urtheilskraft, welche das Staunen darunter subsumirt, bestimmend. In ihren Bereich gehören Zweck und Mittel, gehört das Priapische. Das eigentliche Selbstsein beruht nicht auf einem vom Inhalte abgelösten Ausnahmezustand des Gesetzes, sondern ist eine existenzielle Modifikation des Gesetzes als eines wesenhaften Existenzials. Auch hier fühlt man sich, in einen langen sonnenbeschienenen Gang mit einer Welt am Ende hineinzusehen. Sie geht über die besonderen Zustände in der besonderen Fabrik und über die besondere Lage des Gesetzes hinaus. Sondern ich hoffe, durch Versenkung ins Universum etwas von jenem Dasein aufleuchten zu lassen, der sein In von nichts anderem empfängt als von der Farbe des hic et nunc.

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