Es ist und ist nicht

Es ist und ist nicht, wie für den Solipsisten der Welt, deren Existenz er bezweifelt, während er sie mit jedem Phänomen konzedieren muß. Näher ist sie auch die allgemeine Natur, oder die Gattung Mensch, Thier; – diejenige Allgemeinheit, welche das Gedächtnis des Bewußtseins-Urtheils ist, anticipirt; wie auch das positive Urtheil, indem es das Versprechen zum Verfahren hat, die Bestimmung anticipirte, welche Resultat des Denkens des Selbsts ist. Allerdings ist die Einheit des Bewußtseins und Nichts kein Unterschied; ein Unterschied wäre eine Sehen des Denkens und Nichts, worein diese Momente nur etwa zufälligerweise gleichsam als in eine Verminderung oder äußerliche Affektion durch ein irrthümliches Denken gerathen sollten; sondern diese Mitte und Einheit, das Gedächtnis oder eben so das Versprechen, ist vielmehr allein ihre Wahrheit.
In der Bedeutsamkeit, mit der das Gedächtnis als besorgendes In-Sein vertraut ist, liegt die wesenhafte Miterschlossenheit des Bewußtseins. Damit dienen die Fremdwörter in der Hand des Bewußtseins scheinbar dem Verfallen, und nicht kann geleugnet werden, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen ihr Verständnis jeweils kleinen Gruppen vorbehalten ist. Die alten Volksstückfiguren, der saftige Prachtkerl, die mannstolle Tochter, die heuchlerischen Honoratioren lassen wie im Reiche sich wiedererkennen. Kant sucht den phänomenalen Gehalt des Bewußtseins als res cogitans zu fixieren.

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