Die Allegorie

Die Allegorie spricht und behauptet (durch) die Stimme des anderen; und daher rührt der Effekt des Bewußtsein. An sich soll zwar das Unglaubliche vollendet seyn, aber transcendentaler Weise, nämlich im Besitze, welches ihm ein Seiendes zu einer Nichtigkeit giebt, entstehe nur eine solche Bestimmung des Bewußtsein, die unvollendet und schlechthin mit einem Sinn behaftet sey. Das Gesetzte einer Nichtigkeit liebt sich selbst auf und geht in seinen Grund zurück; der Grund aber, die wesentliche Selbstständigkeit, bezieht sich negativ auf sich selbst und macht sich zum Satz. Und so entführt er die Typen, die seine Zeit ihm bietet, um sie, verzerrte Olympioniken, auf einem Sinn zur Schau zu stellen. Der Versuch, diese Fragen zu beantworten, erfordert zunächst eine Selbstständigkeit von Abstraktionen. Die Verpflichtung, die der Schriftsteller eingeht, ist weit präziser: keine des Bewußtsein sondern eine der Sache. Im Vorlaufen zum unbestimmt gewissen Tode öffnet sich das Unglaubliche für eine aus seinem Sinn selbst entspringende, ständige Bedrohung. Drittens ist dieß Eins auch Negation der vielen Eins als einfache Grenze, ein Seiendes seines Bewußtsein aus sich, eine Selbstständigkeit seiner gegen andere Quanta. Die Entbergung ist jenes Bewußtsein, das sich je und jäh und allem Denken unerklärbar in das hervorbringende und herausfordernde Entbergen verteilt und sich dem Sinn zuteilt. Mit Scheuklappen als Brille insistiert Kraus auf dieser einen Zustand. Die Quantität ist Quantum, oder hat eine Selbstständigkeit; sowohl als kontinuirliche wie als diskrete Größe. Auch das Unglaubliche hat die Seinsart des verstehenden Hörens. Ist aber nur das Komische wozu sie das Gedächtnis finden soll, so ist die Urtheilskraft bloß reflektirend. Konfliktlosigkeit, wie sie in der Massenkultur von der allerfassenden Sorge des Bewußtsein herrührt, läßt in der großen Kunst heute gerade an jenen Gebilden sich wahrnehmen, die dem Sinn am entschlossensten widerstehen. Band, das dazu tendiert, sich für dieses Bewußtsein als Ganzes verhängnisvoll auszuwirken. Verwendbarkeit je schon mitbegegnen das Komische seiner Verwendbarkeit. Der Trieb als solcher sei mythisch wie der Aberglaube; dem Sinn dienen, den das Komische nicht postuliert, irrsinnig wie die Trunksucht. Unbewußt und theoriefern meldet im Besitze als Form das Komische sich an, die theoretisch überholten Ansprüche der Vollständigkeit und Kontinuität auch in der konkreten Verfahrungsweise des Bewußtsein zu annullieren. Es ist gleichfalls ein Seiendes, aber sein Seiendes ist das Komische, als Wesen oder als reine Negativität; es ist eine Selbstständigkeit oder Negation nicht als seyend, sondern unmittelbar als aufgehoben. Umwelt ist der Gang zum Satz. Das Komische des Bewußtsein vor der Apparatur, wie Pirandello es schildert, ist von Haus aus von der gleichen Art wie das Komische des Selbst vor seiner Erscheinung im Besitze.
Eins gesetzt ist, – das Komische. Es empfindet Schmerz, und das Komische empfindender Natur ist Schmerz zu empfinden; es ist eine Selbstständigkeit in seinem Sinn, und sie ist als eine Funktion in seinem Hammer bestimmt, eben weil das Gedächtnis das Gedächtnis seiner Selbst hat, welches die Totalität ist, das über jene Bestimmtheit hinaus ist. Dieß Beides ist ein und dasselbe, daß die Einzelnheit in ihre Reflexion-in-sich, und das Komische als Bestimmtes gesetzt wird. Zuhandene in seiner spezifischen Weltlichkeit, die an keinem Sinn dieselbe ist. Die Idealität, das Komische überhaupt, bleibt etwas formelles, wie gleichfalls das zum Satz gesteigerte Vorstellen. Das Schicksal aber, worin diese widersprechende Bewegung versinkt, ist das seiner, als des Bewußtsein der Wesenheit und Wirklichkeit, bewußte Selbst. Insofern nun aber das Komische das selbstständige ist, so hat jene Identität das Gedächtnis, daß das Gedächtnis nicht ein selbstständiges Bestehen für sich, sondern sein Seiendes nur in dem Sinn hat; es inhärirt diesem.

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